Ex-Bundespräsident Dr. Horst Köhler besucht die VSU

Veröffentlicht: Freitag, 20. September 2013

Unterwössen. „Einen ehemaligen Bundespräsidenten, den man als Schüler sonst nur als Foto in der Schule oder im Klassenraum kennt, jetzt leibhaftig in der Grund- und Mittelschule Unterwössen zu treffen, das mache die Unterwössner Schüler und die Schule recht stolz und glücklich ", begrüßte Schulrektor Otto Manzenberger den Altbundespräsidenten Professor Horst Köhler und seine Ehefrau Eva Luise. Dass beide jetzt die Schule besuchten, verdankten sich die Schüler selbst. Zwar hatte Horst Köhler das Angebot der Schüler und Schule ausgeschlagen, eine Rolle im Schülerfilm "Das fiese Orakel und der fatale Wunsch" zu spielen. Köhler war aber mittelbar Thema dieses Filmes.

Auch diese Schülergeneration, der jetzt achten Klasse hatte in einer Projektwoche einen Schülerfilm gedreht. Unter dem Eindruck der damals aktuellen Nachricht, dass der ehemalige Bundespräsident einen Wohnsitz in Unterwössen nehmen werde, war ein Drehbuch entstanden. Mit allen Mitteln wollte – so die Filmgeschichte – die Wirtschaftsministerin, dargestellt von Lehrerin Christina Stockhammer, die Unterwössner Grund- und Mittelschule – wie es im Film heißt - "plattmachen". Sie sollte einer verlängerten Startbahn des Flugplatzes Unterwössen weichen, damit der Bundespräsident zukünftig mit seinem "Privatjet" unmittelbar ins Achental einfliegen könne. Eine Rolle in diesem Film hatte die Schule dem Altbundespräsidenten tatsächlich angeboten. Der hatte die aber ausgeschlagen. Trotzdem hatte Rektor Manzenberger Köhler über den Verlauf der Dreharbeiten immer auf dem Laufenden gehalten. Die Geschichte, wie es den Schülern gelang, die Schule zu erhalten, hatte den Bundespräsidenten und seine Ehefrau so neugierig gemacht, dass Sie die Einladung zu einer Filmvorführung in der Schule angenommen hatten. Dabei zeigte sich auch Eva Luise Köhler als ehemalige Lehrerin stark interessiert die Schule kennenzulernen.

Jetzt war es soweit. In langen Spalieren durch das Schulhaus begrüßten die Schüler den Altbundespräsidenten auf das Herzlichste. Im Musikraum der Schule erläuterte Rektor Manzenberger noch einmal die Bedeutung solcher Filme. Ein solches Projekt erweise den Schülern, wie durch vertrauensvolle Teamarbeit und eigene Leistung ein Ergebnis geschaffen werden kann, das einzigartig ist, und einen selbst nachdrücklich und oft lebenslang auszeichnet. In Anwesenheit mehrerer Klassen, darunter der filmschaffenden Klasse 8 mit Regisseur Roland Kanamüller, und in Gegenwart von Schulrat Klaus Biersack und Bürgermeister Hans Haslreiter zeigten die Schüler den Film.

Dass Köhler ein Mann mit Humor ist, ein Mensch zum Anfassen erwies sich jetzt, als er sich erkennbar erheiterte. Im Austausch mit den Schülern über diesen Film brachte er Humor und Menschlichkeit deutlich zum Ausdruck. Zum Abschluss dankte er den Schülern sehr für den unterhaltsamen Morgen. Er sprach Ihnen hohen Respekt aus: „Wenn es hier solche Schüler gibt, wird es mir um die Zukunft des Achentals nicht bange. Wir sind froh, dass wir bei Euch sind." Wie gut es Köhler, seine Ehefrau und die Schüler miteinander konnten, zeigte sich dann auf das Angebot Köhlers, ihm Fragen zu stellen. Es folgte eine angeregte Unterhaltung über mehr als eine Schulstunde. Doch das ist ein Thema für unsere nächste Zeitungsausgabe.

Texte: L. Flug; Fotos: L. Flug/Schule