Kulturabend ein voller Erfolg

Veröffentlicht: Freitag, 09. November 2018

Seydou riss mit seiner Trommel und seiner Begeisterung jeden Zuhörer mit. © Ludwig Flug
Seydou riss mit seiner Trommel und seiner Begeisterung jeden Zuhörer mit. © Ludwig Flug

Seydou riss mit seiner Trommel und seiner Begeisterung jeden Zuhörer mit. © Ludwig Flug
„Wössner Kulturabend" schrieb die Diakonie im Achental über eine Veranstaltung in der vollen Aula der Grund- und Mittelschule Unterwössen.
Und dass solche Kultur nicht ausschließlich bayerisch sein muss, das erwies ein breites Spektrum vom japanischen Tanztheater über afrikanische Trommeln bis zu orientalischem Gesang.

Da sprach nicht jeder Programmpunkt einen jeden Zuschauer an. Dennoch, eindeutig überwog die Begeisterung des Publikums rund um den zweistündigen Abend.
Stephan Wegner, Organisator und Moderator des Abends, brachte es auf den Punkt. „Wo die Sprache nicht ausreicht, sind Musik und Tanz verbindende Elemente zwischen den Kulturen."
Vinzenz Wiedemann und Stefan Hildebrand aus der Musikschule Grassau eröffneten im Schulhausgang den Abend mit ihren Alphörnern. Aus der Musikschule kommt auch die Knopf-Sorten-Blech-Blosn, eine fünfköpfige Gruppe um die beiden Schwestern Hacher aus Marquartstein. Die diesjährigen Gewinner des Volksmusikpreises des „Wasserburger Löwen" freuten sich über den Auftritt, half er doch ihren Löwenhoagascht am Samstag, 10. November, in Staudach-Egerndach bekanntzumachen.
Mit flinken Fingern stellte George Nasser die vielfältigen Möglichkeiten der Oud, der dickbauchigen orientalischen Laute, unter Beweis. Besonders eindrucksvoll wurde das, als sich Herbert Walter, Musikpädagoge aus Marquartstein, dazu gesellte. Er spielte die orientalische Flute, eine Flöte.
An diesem Abend sprach die Jugendgruppe des Trachtenvereins der Achentaler mit Trachtentanz und Plattler vor allem die ausländischen Gäste unter den Zuschauern an. Fleißig filmten diese und sandten die für sie ungewohnten Bilder in ihre Heimat.
Schon in den letzten Kulturveranstaltungen war Seydou mit seiner afrikanischen Trommel ein Höhepunkt. Mit großen Augen und einem offenen Herz für seine Musik sprach der noch sehr junge Mann die Zuhörer offen an, trieb sie zum Mitmachen an. Das Publikum sang den Refrain oder klatschte im Rhythmus. Als Zugabe gab Seydou den Zuhörern eine Hausaufgabe. Ein flinkes Fingerspiel mit Klatschen auf Schenkel, Brust, mit Tippen auf Augen, Nase, Hals brachte Verwirrung, Begeisterung und beste Stimmung unter die Gäste.

 

Für das Wohlbefinden gab es in der Pause ein wunderbares Büfett mit bayrisch-orientalischen Kompositionen, das von der 9. Klasse der Mittelschule Unterwössen Kost angeboten wurde.

Wunderbar und vielseitig der Gesang von Mohammed zu seiner kurdischen Saz, ebenfalls einer Langhalslaute. Auch wer die kurdischen Worte nicht verstand, die Stimmung, ob fröhlich oder traurig, drückte der Sänger wunderbar aus.
Gegen Ende des Abends dann noch ein besonderer Höhepunkt mit einem japanischen Tanztheater, einem Butoh-Tanz. Auf der abgedunkelten Bühne spielte die ehemalige Philharmonikerin, die Unterwössnerin Mitsuko Date-Botsch, im traditionellen japanischen Gewand ihre Violine. Lola de Bavière verwob sich in ihrem Ausdruckstanz mit ihrer Musik.

Einen passenden Ausklang setzte eine Gruppe junger Syrer im gemeinsamen Tanz. lfl