Gemeinde Unterwössen investiert Millionen in Schulhausausbau
Acht bis zehn Millionen Euro für „zukunftsorientierten Schulbetrieb“
© Ludwig Flug
Im großen Komplex der Umbauten und Sanierungen rund um das Unterwössner Schulhaus steht im Frühjahr der Umbau der ehemaligen Hausmeisterwohnung und dann Mittagsbetreuung der Umbau in eine Offene Ganztagsschule für die Klassen vier bis neun an.
Die Gemeinde Unterwössen hat bereits vier Millionen Euro in die Modernisierung ihres Schulhauskomplexes investiert. Bis 2032 sollen insgesamt acht bis zehn Millionen Euro in die Sanierung und Erweiterung der Grund- und Mittelschule fließen.
Unterwössen – Auf gutem Weg wähnt sich Unterwössen in ihrem Vorhaben, den Unterwössner Schulhauskomplex zu sanieren und zu modernisieren. Das ergaben die Sachstandsberichte von Bürgermeister Ludwig Entfellner (CSU) und Architekt Toni Entfellner vom Traunsteiner Architekturbüro Intec. Vier Millionen Euro hat die Gemeinde bereits investiert. Bis 2032 werden es insgesamt acht bis zehn Millionen Euro rund um die Grund- und Mittelschule sein.
Vier Millionen Euro bereits investiert
Im Jahr 2020 fasste der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss „in einen zukunftsorientierten Schulbetrieb“ zu investieren, erinnert Bürgermeister Ludwig Entfellner. Inzwischen ist viel geschehen, listet Entfellner auf. Eine moderne Offene Ganztagsschule für die Schulklassen eins bis vier ist an die Turnhalle angebaut und in Betrieb. Eine gemeinsame moderne Pelletheizung und Nahwärmeversorgung heizen Schule, Turnhalle und Kindergarten. Die Klassenzimmer und die Turnhalle erhielten Lüftungsanlagen, die Turnhalle ist saniert. Vier Millionen Euro hat das alles gekostet.
Bürgermeister Entfellner sieht die Unterwössner Schule als wichtigen Baustein im Schulverbund. Den Gemeinden Reit im Winkl, Schleching und Unterwössen ist sie gemeinsamer Mittelschulstandort. Seit 2020 kommt auch ein Teil der Marquartsteiner Schüler nach Unterwössen. Im Verbund mit der Mittelschule Grassau und deren M-Zweig ermöglicht das zudem die mittlere Reife, beschreibt Entfellner. „Die kleinere familiäre Einheit in Unterwössen hat den Charme, dass sie den steigenden sozialen Herausforderungen unserer Zeit leichter gerecht werden kann.“
Architekt Toni Entfellner schildert dem Gemeinderat, wie es weiter geht. In diesem Frühjahr beginnt die nächste Bauphase, in der die ehemalige Hausmeisterwohnung und spätere Mittagsbetreuung links des Hauptportals in eine offene Ganztagsschule für die Klassen 5 bis 9 umgebaut wird. Der Architekt sieht die Bauarbeiten bis in den Herbst 2026 und Kosten in Höhe von 375.000 Euro. Anschließend sanieren die Fachleute von Frühjahr 2026 bis Herbst 2028 die Gebäudehülle vor allem im neueren Teil der Schule energetisch, was die Leistungsfähigkeit der modernen Heizungsanlage besser ausnutzt. Toni Entfellner setzt dafür 1,55 Millionen Euro an. Parallel dazu beginnt 2027 eine umfassende Brandschutzsanierung bis in den Herbst 2029. Der Architekt rechnet mit 657.000 Euro. „Ihr glaubt nicht, wie viele Türen das Schulhaus hat“, rechtfertigt er den Kostenansatz am Beispiel von Brandschutztüren.
Barrierefreiheit ist das Thema zwischen 2028 und 2030. Ein Aufzug und weitere Rampen verbessern die Situation rund um das Schulhaus für geschätzt 667.000 Euro.
Der letzte große Bauabschnitt ist der geplante Ausbau des Dachgeschosses zwischen 2029 und 2031. Bisher gibt es für Lehrer- und Elterngespräche nur das Lehrerzimmer. Dann sollen ein Besprechungszimmer und moderne Fachräume für 702.000 Euro entstehen. Die Gemeinde plant, alle Arbeiten vorrangig in den Schulferien durchzuführen, um den Unterrichtsbetrieb so wenig wie möglich zu stören.
Der Architekt schätzt die ausstehenden Investitionen auf vier Millionen Euro, die sich durch Baupreisentwicklungen und anderes weiter erhöhen können. So werden es nach seiner Schätzung insgesamt acht bis zehn Millionen Euro, die die Gemeinde am Ende in das Projekt Schule investiert hat. Vieles davon ist förderfähig, entsprechende Anträge bereits gestellt, berichtet der Bürgermeister. Verwaltungsleiter Thomas Müllinger schätzt einen Fördersatz zwischen 40 und 50 Prozent der förderfähigen Kosten als realistisch ein.
Bürgermeister Entfellner freut es, dass unmittelbar vor der Gemeinderatssitzung die schulaufsichtliche Genehmigung der Regierung Oberbayern für die gesamten Planungen eingegangen ist. Ob diese Genehmigung den Schulstandort Unterwössen für die kommenden Jahre verlässlich sichert, will Gemeinderätin Katharina Wagner (CSU) daraufhin wissen. Einerseits gehe eine solche Interpretation dieser Genehmigung über deren eigentliche Aufgabe hinaus. Andererseits heiße es im Bescheid wörtlich: „Es wird langfristig von der Beschulung von sechs Klassen an der Grundschule Unterwössen und von fünf Klassen an der Mittelschule Unterwössen ausgegangen“, so Bürgermeister Entfellner
Die Offene Ganztagsschule für die Klassen fünf bis neun ist für 30 Schüler geplant, berichtet der Architekt auf Nachfrage von Gabi Neubert (Grüne). Von Katharina Wagner und Matthias Schweigl (CSU) kommen Anregungen für Energiesparpotenzial und optische Verbesserungen. Markus Entfellner, Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses, begrüßt die Anstrengungen der Gemeinde sehr. So wie jetzt zeitlich geplant, sieht er ausreichend finanziellen Hintergrund – auch bei schmaler Kassenlage.
Workshop für das Lehrerkollegium
Auf Nachfrage von Barthl Irlinger (OWG) sieht der Architekt die Ideen und Bedürfnisse des Lehrerkollegiums und des Rektors in die Planung einbezogen. Mit dem Kollegium habe es einen ausführlichen Workshop gegeben, der Rektor sei immer wieder in Gespräche und Planungen einbezogen. In der Abstimmung gibt er geschlossen sein Einverständnis zu den vorgeschlagenen Umbau- und Sanierungsarbeiten.